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Propstei- und Stadtpfarre
Eisenstadt – Oberberg
Inhalt:
Seit 1898: Karfreitagsaufführungen der "Sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuze" von Joseph Haydn in der Bergkirche Eisenstadt

Quelle  (mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber):

 

Auszüge aus

"100 Jahre Karfreitagsaufführungen der "Sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuze" von Joseph Haydn in der Bergkirche" (Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Fam. Hübner. Für den Inhalt verantwortlich: Elisabeth Hübner. Alle: 1080 Wien. Kupgagasse 4/6)

 

 

"DIE SIEBEN LETZTEN WORTE DES ERLÖSERS AM KREUZE"

von

JOSEPH HAYDN

 

in der Fassung für Streichquartett op. 51 HOB XXX:50-56 (1787)

 

Choräle: aus dem gleichnamigen Oratorium HOB XX:2 (1796)

 

 

 

Introduzione:     Maestoso et Adagio

 

     Choral:  Pater, dimitte illis, non enim sciunt, quid faciunt. (Lukas 23:24)

                    Vater, verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.

 

Sonata I:     Largo

 

     Choral:   Hodie mecum eris in paradiso. (Lukas 23:43)

                     Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

 

Sonata II:     Grave e cantabile

 

     Choral:   Mulier, ecce filius tuus.  (Johannes, 19:26)

                     Weib, siehe hier; dein Sohn.

 

Sonata III:    Grave

 

     Choral:   Eli, eli lama asabthani? (Markus 15:34;  Matthäus 27:46)

                     Vater, Vater, warum hast du mich verlassen?

 

Sonata IV:   Largo

 

     Choral:    Sitio!   (Johannes 19:28)

                      Mich dürstet!

 

Sonata V:    Adagio

 

     Choral:    Consumatum est.   (Johannes 19:30)

                      Es ist vollbracht.

 

Sonata VI:   Lento

 

     Choral:    Pater, in manus tuas commendo spiritum meum!  (Lukas 23:46)

                      Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist!

 

Sonata VII:   Largo

 

 

(Il terremoto:   Presto e con tutta la forza)

8. April 1898 - Die erste Karfreitagsaufführung

 

(Quelle: Tagebücher des N.C. Zupancic)

 

 

 

 

 

Am 8. April 1898 fand um 1/2 5 NM in der Bergkirche zu Eisenstadt die Bekränzung des Grabdenkmals von Papa Haydn, dessen sterbliche Überreste ebendaselbst begraben liegen, - durch den Präses des Ödenburger Haydn-Mozart-Clubs (statt), während am Chor ein Theil der Club-Mitglieder mit "Amen dico tibi" aus Haydns: "7 Worte" der Pietätskundgebung in weihevoller Weise Ausdruck verliehen hat, durch sein schönes und exaktes Spiel. Es sei der Mitwirkenden hier Erwähnung gemacht:

 

Buresch Rich., Dudas Bela (Viol I)  Niemetz Franz, Schreiner Viktor (Viol  II)  Felkl Joseph (Viola) Kugler Eduard (Cello)

 

Nach der Feier der Bekränzung fand in der Pfarrkirche die Aufführung der "7 letzten Worte" des Unsterblichen mit folgender Besetzung (statt):

 

Buresch Richard, Arndt Julius, Dudas Bela, Zupancic Willy, (I Violine)  Niemetz Franz, Manninger Fritz, Schreiner Viktor, Schneider Feri (II Violine)

 

 

 

 

 

 

Felkl Joseph, Strokay Joszi, Manninger Adolph (Viola), Kugler Ede, Reinisch Franz (Celli)

 

Gesang: Pic (Sopran), Puci (Alt), Hofer (Tenor), Prof. Kiraly Bela, (Bass),  Zupancic N. C. (Dirig.)

 

 

Der große Kirchenraum war bis auf das letzte Plätzchen voll, es herrschte ein Gedränge wie selten in einer Kirche; was Eisenstadt an Honoratioren (mit Ausnahme der fürstl. Familie) besaß, alles erschien, ja selbst aus Ödenburg kamen Gäste mit, Mitglieder der angesehenen Familien: Dr. Cavallar, Schneider, v.Hartmann, Kugler, v.Kapiller, v.Györi, Manninger u.A. 

 

Der leutselige und allgemein beliebte Stadtpfarrer Herr Victor Horvath dankte dem Präses des Haydn-Mozart-Clubs in warmen Worten für die stimmungsvolle Aufführung der "7 Worte" - welche die andächtig lauschende Menge so im Zauberbanne festzuhalten vermochte, daß sie volle 2 Stunden ausgeharrt hatte.  -

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Geschichte der Karfreitagsaufführungen

Als am 8. April 1898 die Mitglieder des Soproner "Haydn-Mozart-Beethoven-Clubs" erstmals in der Eisenstädter Bergkirche die "7 Worte" von J. Haydn anstimmten, war dem Initiator der Aufführung, Nicolaus Carl Zupancic sicher nicht bewusst, dass daraus eine über 100 Jahre andauernde Eisenstädter Karfreitagstradition entstehen würde, weitergetragen durch seine Freunde und seine Familie.

 

Für die Musikenthusiasten aus Sopron (Ödenburge) waren diese Aufführungen Pilgerreisen im wahrsten Sinn des Wortes - mussten sie doch notfalls auch die 18 km zwischen Sopron und Eisenstadt zu Fuß zurücklegen, um dem verehrten Meister Haydn an seiner Grabstätte zu huldigen. Dass sie sich dabei auch von Wind und Wetter nicht abhalten ließen, erfahren wir aus den Tagebüchern des Gründers Zupancic. Darin hat er alljährlich die Namen der Mitwirkenden und eventuelle besondere Vorkommnisse festgehalten.

Aufführung 1922; Von links nach hinten: Scholz, Leeb, Klafsky, Karner, Hoffer; Rechts hinten: Zwinz, rechts vorn: N.C.Zupancic, in der Mitte: Dr. Marcsek; Weiters: Prof. Peters, Mangold, Ritter, Kheim, Galatik; Ganz vorn auf dem Boden Sitzend: Margar
1. Abschnitt: 1898 - 1929

Der H-M-B-Club, eine von Zupancic 1896 initierte Kammermusikvereinigung, die sich 1898 endgültig konstituierte, war eine Gruppe von Musikern und musikbegeisterten Amateuren, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, vor allem den 3 Klassikern durch Konzertveranstaltungen hoher Qualität zu huldigen. Die Eisenstädter Karfreitagsaufführungen nahmen dabei eine Sonderstellung ein, da sie dem Gründer besonders am Herzen lagen. In einer Anmerkung zur Generalprobe im Jahre 1901 heißt es zwar noch: ....."Bald sehe ich mich mit meinem Idealismus (Narrethei sagen sie alle) allein; es gibt eben keine Lorbeeren u. noch weniger Geld zu holen...."

 

Aber trotz aller Hindernisse und Schwierigkeiten hielt er mit seinen Mitstreitern unverbrüchlich an den Eisenstädter Karfreitagskonzerten fest, auch als nach 1914, bedingt durch den 1. Weltkrieg, alle anderen Konzertveranstaltungen unmöglich geworden waren. So gab es bis zu seinem Tod kein Jahr, in welchem die "Sieben Worte" Aufführung in Eisenstadt nicht stattgefunden hätte. Einmal erfolgte die Anreise sogar auf einer Lokomotive der Eisenbahngesellschaft "Gysev"!

 

Durch die frühe Einbeziehung seiner Kinder legte Zupancic den Grundstein für die kontinuierliche Fortführung bis zum heutigen Tag. Ein Artikel aus dem Jahr 1913 berichtet rückblickend von der 1. Aufführung, in welcher 2 der Kinder zusammen mit dem Soproner Prof. Kiraly Bela und dem Chorleiter des Eisenstädter Gesangsvereins "Frohsinn", Paul Hofer die Choräle sangen. 1908 wirkte das "Eisenstädter Quartett" mit. Auch eine Zeitungsankündigung aus dem Jahr 1921 ist noch erhalten.

 

Bildlegende:    Aufführung 1922

Von links nach hinten: Scholz, Leeb, Klafsky, Karner, Hoffer;

Rechts hinten: Zwinz, rechts vorn: N.C.Zupancic, in der Mitte: Dr. Marcsek;

Weiters: Prof. Peters, Mangold, Ritter, Kheim, Galatik;

Ganz vorn auf dem Boden sitzend: Margarethe, Nikolaus und Wilhelm Zupancic-Hübner

N. C. Zupancic - Gedenktafel  1930

 

(Foto: Josef Bauer)

2. Abschnitt: 1930 - 1948

Als N. C. Zupancic am 13.11.1929 starb - im Tagebuch lesen wir von einer Vorahnung, die ihn bereits nach der Karfreitagsaufführung befiel - hatten seine beiden ältesten Söhne Ödenburg bereits verlassen (Willy I  war Musikprofessor in Pecs, Niko I  bei den Wiener Philharmonikern),  die zwei jüngeren (Niko II + Willy II) waren aber noch nicht in der Lage, die Durchführung der Konzerte zu organisieren, sondern wirkten nur gelegentlich mit.

 

In dieser Zeit waren es Otto Hoffer und Henrik Klafsky, die mit den anderen Mitgliedern des H-M-B-Clubs die Weiterführung der Konzerte sicherten. Klafsky, der seinem Freund und Lehrer Zupancic dies auf dem Sterbelager versprochen hatte, war es auch, der 1930 eine Gedenktafel stiftete, die auf dem Chor der Bergkirche angebracht ist.

 

Die Aufführungen dieser Jahre wurden mehrfach in der Ödenburger-Presse erwähnt. (Berichte aus den Jahren 1930, 1931, 1933, 1934, 1935 und 1937 sind erhalten.) Die Aufführung des Jahres 1935 wurde auch in Radio Wien übertragen.

 

Lediglich das Jahr 1945 bildete eine Ausnahme: keiner der alljährlichen Pilger war in der Lage, nach Eisenstadt zu gelangen. Aber schon im Jahr 1946 fanden sich die Ödenburger, angeführt von Hoffer und Klafsky, wieder in der Bergkirche ein. Über die wachsenden Schwierigkeiten und Hindernisse legen die noch erhaltenen, schriftlichen Ausreiseansuchen der Musiker und Mitreisenden Zeugnis ab.  1947 reisten 147 Personen nach Eisenstadt, 1948 immerhin noch 104.

 

1949 war es den Ödenburgern aber trotz der Einladung der Burgenländischen Landesregierung nicht mehr möglich, nach Eisenstadt auszureisen.  Telegraphisch alamierte Klafsky die "Hübner-fiukat" (= Hübner-Buben) und übertrug ihnen die Verantwortung für die Fortführung der Tradition.

 

Bis zum Jahr 1956 spielten die Mitglieder des H-M-B-Clubs dann die "7 Worte" am Karfreitag jenseits der Grenze, zunächst in der Ödenburger Karmeliterkirche, zuletzt in privatem Kreis im Hause Otto Hoffers. Erst im Juni 1963 konnten die Ödenburger wieder eine Pilgerreise nach Eisenstadt unternehmen, legten einen Kranz an der Gedenktafel nieder und spielten das letzte der "7 Worte".

 

 

Aufführung 1932

 

Ganz hinten: Zwinz,

davor (mit Brille): Karner, Hübner Willy,

Von rechts nach hinten: Scholz, Hoffer, Klafsky, .?...?., Hübner Nikolaus,

Sitzend: Dr. Bekk

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

.

3. Abschnitt: 1949 - 1996

Ab 1949 führte Wilhelm Hübner, der jüngste Sohn Zupancics mit seinen Wiener Musikerkollegen die Aufführungen durch, unterstützt von seinem um 4 Jahre älteren Bruder Nikolaus.  Unter den Philharmonischen Kollegen kristallisierte sich bald ein Kreis von regelmäßig Mitwirkenden heraus, der durch jeweils hinzukommende Musiker ergänzt wurde.

 

In den Jahren 1964 und 1979, als W. Hübner beruflich verreisen musste, übernahm der frühere philharmonische Vorstand, Prof. Otto Strasser die Durchführung. Auch er hat häufig, zuletzt 1991 mitgewirkt. 1972 erfolgte abermals ein Rundfunk-Mitschnitt, 1992 TV, Zeitungsberichte aus den Jahren 1971, 1979, 1986 sowie zahlreiche Briefdokumente sind erhalten.

 

Prof. Wilhelm Hübner starb 1996, knapp 2 Monate nach dem von ihm geleitete Karfreitagskonzert 1996. Seine Mitwirkung an der (100.)  Jubiläumsaufführung 1998, für die er besondere Pläne hatte, war ihm nicht mehr vergönnt.

 

Die von Zupancics eingeführte Praxis, die Streichquartettfassung durch die Choräle aus dem Oratorium zu ergänzen, wurde mehrere Jahre vom Chor der Bergkirche unter der Leitung von Leopold Scholz ausgeführt. Später konnte Wilhelm Hübners Frau Lydia, selbst Mitglied des Wiener Staatsopernchores, Kolleginnen und Kollegen für die Mitwirkung gewinnen und so wurden die Aufführungen der letzten Jahrzehnte hauptsächlich von philharmonischen Streichern und Chorsängern der Staatsoper bestritten. Seit 1980 wirken auch Wilhelm Alexander Hübner (Cello) und Elisabeth (Gesang), die Kinder Wilhelm Hübners mit.

 

 

Bildlegende:   Aufführung 1986

Stehend Wilhelm Hübner,  links dahinter Rudolf Streng

(Foto: Josef Bauer)

Chor - 1986

 

Hübner L., Hübner E. (Sopran),   Horvath, Weisz (Alt),    Fraiss, .... (Tenor),    Schneider, Horvath (Bass)

 

 

(Foto: Josef Bauer)

4. Abschnitt: 1997 -

Seit dem Tod W. Hübners ist nun sein Sohn (und Enkel des Gründers N. C. Zupancic)  Dr. Wilhelm Alexander Hübner verantwortlich für die organisatorische Durchführung. Da er selbst seit 1980 als Cellist an den Konzerten teilgenommen hat, ist - mit Unterstützung der Philharmonischen Kollegen seines Vaters und von Konzertmeister Rainer Honeck als künstlerischem Leiter - die Fortführung der Karfreitagskonzerte gesichert.

 

 

Bildlegende:  Gedenktafel  1998

(Foto: Josef Bauer)

 

 

Nicolaus Carl ZUPANCIC

(Zupancic Miklos Karoly)

20.9.1856 - 13.11.1929

 

Zupancic N. C. wurde am 20. September 1856 als Sohn eines Barbiers, Dentisten, Malers und Bildhauers Vatroslav (Ignatz) Zupancic in Karlovac (Karlsstadt), Kroatien geboren und absolvierte das Agramer Konservatorium. Mit 18 Jahren meldete er sich nach Wien, in die Militärkapelle des Fußregiments Nr. 76, welches unter der Leitung von Hofkapellmeister Carl Michael Ziehrer stand.

 

Anlässlich eines Gastspiels der Kapelle in Ödenburg (Sopron) im Jahre 1876 erhielt Zupancic nach einem "bravourös gespielten Cello-Solo der Wilhelm-Tell-Ouverture von Rossini" zahlreiche Einladungen aus privaten Kammermusikkreisen, die ihn bewogen, nach seinem Abschied vom Militär in Ödenburg sesshaft zu werden.

 

Zunächst als Privatlehrer tätig, übernahm er 1887 die Geigen- und Celloklassen der neu ins Leben gerufenen Musikschule des (1829 gegründeten) Ödenburger Musikvereins, und unterrichtete zusätzlich auch im ehemaligen "Lähne"-Institut Geige und Gesang.

 

*K: "Von Beginn an hat er seine Schüler nicht nur Geige und Cello spielen gelehrt, sondern ihnen seine grenzenlose Begeisterung für die Kammermusik in die Herzen gepflanzt. Auch nach seinem Unterricht spielte er fast täglich mit seinen Schülern Trios oder Quartette, und am Sonntag vormittag - winters wie sommers - wurde gemeinsam im zunächst noch winzigen, aber ständig wachsenden Streichorchester musiziert.

Um auch den Jüngsten das Mitspielen zu ermöglichen und um sie möglichst früh an das Zusammenspiel zu gewöhnen, hat er oft eigenhändig Stimmen für sie geschrieben oder - bis die Schüler den Bratschenschlüssel erlernt hatten - Bratschenstimmen für sie umgeschrieben."

 

In den bis 1914 regelmäßig stattfindenden Konzertveranstaltungen des von ihm gegründeten H-M-B-Clubs wurden neben den Klassikern auch viele andere Kompositionen aufgeführt: Auch Erstaufführungen wie das A-dur Streichquartett von Ernst v. Dohnanyi oder Klavierstücke von Karl Goldmark (dem Schöpfer der Oper "Die Königin von Saba") sind in den Programmen zu finden. Als Gäste wirkten oft bedeutende Musikerpersönlichkeiten dieser Zeit - aus Wien und dem Ausland mit, z.B. das Prager Streichquartett oder Marie Soldat-Roeger. Die Veranstaltungen kosteten viel Geld und es kam mehrmals vor, dass Zupancic die Hilfe eines Mäzens in Anspruch nehmen und auch einen Teil der Kosten selbst bestreiten musste.

 

*K: Aber nicht nur seine Zeit, sondern - wenn er welches hatte - auch sein Geld hat er auf dem Altar der Musik geopfert."

 

Noch an Zupancics Sterbebett musste Klafsky ihm versprechen, den H-M-B-Club am Leben zu erhalten, aber vor allem, die Serie der Eisenstädter Karfreitags-Konzerte nicht abreißen zu lassen.

 

Idealismus, Liebe zur Musik und auch Talent hat Zupancic seinen 6 Kindern mitgegeben, von denen die 4 Söhne später erfolgreich die Musikerlaufbahn beschritten. Mit seiner 1. Frau (Louise Merkl) wie auch mit der 2. (Leopoldine Hübner) hatte er jeweils zwei Söhne und eine Tochter. So groß seine Begeisterung für die Musik war, liebte er aber auch die Berge und so unternahm er oft mit seiner Familie und mit Freunden Ausflüge auf die nahegelegenen österreichischen Berge - natürlich mitsamt Musikinstrumenten!

 

*K: Während des Aufstiegs wurde nicht gesprochen, um die Atmung zu erleichtern und umso besser dem Gesang der Vögel und den kleinen Bergbächen zuhören zu können, welch letztere nach Meinung von Zupancic immer in C-Dur gestimmt waren. Wenn der Weg für die Kinder zu schwierig war, wurde der Kleinste ganz einfach in den Rucksack gesteckt. Oben, "in Sternennähe", wurden die Instrumente ausgepackt und 3-4 Trios gespielt. Das Programm wurde auf ein Pergament geschrieben und in einer Flasche an der Stelle des stattgefundenen Konzerts vergraben."

 

"Als Musiker ein Vorbild, Beispiel eines Idealisten, seinen Ideen treu, - die Erinnerung an N. C. Zupancic ist durch von seinen Schülern gestiftete Marmortafeln verewigt - aber stärker als Marmor halten seine in die Welt gezogenen Schüler die Erinnerung an ihren Meister wach."   (H. Klafsky 1969)

 

 

Bildlegende:  N. C. Zupancic  1903

 

* Die Kursiv-Passagen in obenstehender Biographie stammen aus der von H. Klafsky 1969 gehaltenen Gedenkrede anläßlich Zpcs 40. Todestages.

Otto HOFFER

geboren 1889 in Sopron, gestorben 1958. Schüler, Freund und Quartettkollege Zupancics. Mitglied des H-M-B-Clubs, hat er ab 1905 - abgesehen von W. Hübner - am häufigsten an den "7 Worten" in Eisenstadt mitgewirkt (über 40 mal) und trug gemeinsam mit Klafsky die Verantwortung für die Fortführung der Aufführungen in der Zeit zwischen 1930 und 1948. Hoffer, ursprünglich Bankbeamter, musste bedingt durch die politischen Wirren diesen Beruf für einige Zeit gegen den eines Waldarbeiters eintauschen. Danach konnte er als Musiklehrer an der Soproner Musikschule sein musikalisches Wissen und Können an seine Schüler weitergeben. Die späte Öffnung der Grenzen mitzuerleben, war ihm leider nicht mehr vergönnt.

 

 

Bildlegende:

 

Hoffer, Klafsky, Zwinz und N.C.Zupancic 1922

Henrik KLAFSKY

geboren 1893 in Winden am See, gestorben 1990. Die Familie übersiedelte 1913 nach Sopron, Schüler, Freund und Quartettkollege Zupancics, Mitglied des H-M-B-Clubs, hat er ab 1919 rund 30 mal in Eisenstadt mitgewirkt und trug gemeinsam mit Hoffer die Verantwortung für die Fortführung der Konzerte in der Zeit zwischen 1930 und 1948. Auch er verlor seine Stellung als Bankdirektor und konnte sich später als Musiklehrer etablieren. Sein jugendlicher Enthusiasmus, der ihn auch in hohem Alter zu Konzerten nach Wien oder zu den Salzburger Festspielen führte, bleibt jedem, der ihn kannte, in Erinnerung. 1987 reiste er 94-jährig noch nach Eisenstadt zu den "Sieben Worten".

Die Kinder N. C. Zupancics

erhielten den ersten Musikunterricht selbstverständlich beim Vater und sie wurden auch von frühester Kindheit an zum Mitspielen animiert. Wie den Tagebuchaufzeichnungen und Programmzetteln zu entnehmen ist, spielten Zpc und die Söhne abwechselnd Geige, Bratsche und Cello, auch bei den Eisenstädter Aufführungen der "7 Worte", an denen die Kinder schon in frühester Zeit - zunächst durch Singen der Choräle, dann als Instrumentalisten - mitwirkten.

Wilhelm C. ZUPANCIC (Willy I)

1886 - 1938, studierte Cello bei David Popper in Budapest, Komposition bei Janos Koestler und wurde in Pecs (Südungarn) ein ebenso vielseitiger Musiker, Cello- und Kammermusikprofessor wie sein Vater; Komponist und Chorleiter. Wirkte bereits 1898 bei der "7 Worte" Aufführung (Altstimme bei den Chorälen) mit, später als Geiger.

Walburga ZUPANCIC

Über sie ist leider nichts überliefert.

Nicolaus P. ZUPANCIC (Niko I)

1890 -1972, studierte bei Prof. Grümmer in Wien, war ab 1921 Cellist bei den Wr. Philharmonikern und Professor an der Wiener Musikakademie. Ebenfalls schon 1898 bei den "7 Worten" dabei (Sopranstimme), später als Geiger und Cellist.

 

 

Nikolaus HÜBNER (Niko II)

1910 - 1985, zunächst Schüler bei Niko I, dann von Prof. Kortschak, wurde 1. Solocellist der Wiener Symphoniker und Professor am Wiener Konservatorium; Mitglied des Boskovsky-Quartetts und des Wiener Oktetts.  Erstmals 1922 in Eisenstadt dabei (Altstimme) später sehr häufig - noch ein halbes Jahr vor seinem Tod - mitwirkend.

Margarethe HÜBNER

1912 - 1971, sang in Wien im Kirchenchor. Erstmals 1922 bei den 7 Worten mitwirkend (Sopranstimme), danach einige Male als Geigerin.

 

 

 

 

 

Wilhelm HÜBNER (Willy II)

geboren am 12.8.1914 in Sopron (Ödenburg), wo er auch maturierte. Nach dem Tod des Vaters zunächst Unterricht bei Jenö HUBAY in Budapest, Gelegenheit zu persönlichem Kontakt mit Bartok, Kodaly und Dohnanyi. Ab 1932 Meisterklasse an der Musikhochschule Wien bei Prof. Mairecker, Reifeprüfung 1935.

Noch währen des Studiums gewann er zweimal den 1. Preis beim Fritz KREISLER-Violinwettbewerb. Zunächst Konzertmeister bei den Symphonikern, studierte er neben der künstlerischen Tätigkeit an der Wr. Universität Medizin. Nach dem Engagement als 1. Konzertmeister an das Opernhaus der Stadt Wien endgültige Entscheidung für die Musikerlaufbahn. Ab 1952 Mitglied der Wiener Philharmoniker, deren Vorstand er viele Jahre (bis 1978) war. Dazwischen 1963 / 64 Berufung für ein Jahr als Konzertmeister an das NHK-Orchester in Tokyo.

 

Neben der Orchestertätigkeit war Wilhelm Hübner mit besonderer Vorliebe als Kammermusiker tätig. (Eigenes Streichquartett, Mitwirkung im Barylli-4tett, Musikvereins-4tett, Wiener Oktett u.a.m., 1970 Gründung des Wr. Kammermusikensembles). Nach der Pensionierung verstärkt als Kammermusiker und Lehrer tätig, war er 1986 auch maßgeblich an der Gründung der Österr.Ungar.Haydn-Philharmonie beteiligt, an deren Japan-Tournee 1993 er aktiv teilnahm. Noch 10 Tage vor seinem Tod am 1.6.1996 wirkte er in einer Freischütz-Vorstellung in der Wiener Staatsoper mit.

 

Bei den Karfreitagsaufführungen der "7 Worte" sang er erstmals 1922 die Sopran-Stimme und von allen Beteiligten hat er - neben der langjährigen Leitung - am öftesten dabei mitgewirkt. Auf dem Chor der Bergkirche wurde daher anlässlich der 100. Aufführung 1998 auch zu seinem Gedenken eine Tafel angebracht.

Wilhelm Alexander HÜBNER

geb. 1956 in Wien, Cello-Unterricht bei Onkel Nikolaus Hübner, Kammermusik mit dem Vater. Medizinstudium; seit 1998 Vorstand der urolog. Abt. am KH Korneuburg.  Ab 1980 bei den "Sieben Worten" mitwirkend, konzertiert er auch regelmäßig mit dem 1985 von ihm gegründeten "Paracelsus-Quartett", dessen Mitglieder ebenfalls schon in Eisenstadt mitwirkten. W. A. Hübner hat von seinem Vater die Durchführung der Karfreitagsaufführungen übernommen.

Rainer HONECK

geb. 1961 in Nenzing, Vorarlberg, Studium bei den Professoren Bertschinger und Staar in Wien. Seit 1981 Mitglied der Wiener Philharmoniker, seit 1984 Konzertmeister; Primarius und Solist der "Wiener Virtuosen".

Rainer Honecks Mitwirkung an den Karfreitagskonzerten fand erstmals 1987 statt, seit 1997 hat er deren künstlerische Leitung übernommen.


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