Historische Daten zur Pfarre & Kirche
Römisch katholische Pfarrkirche Großpetersdorf
Die röm. Kath. Pfarrkirche in jetziger Gestalt wurde nach dem Brand der alten Kirche (nach verschiedenen Quellen ein romanischer Bau) im Jahre 1846 von Baumeister Johann Brenner (Steinamanger)erbaut. Es handelt sich dabei um einen spätklassizistischen Bau mit einem Fassadenturm über der breiten Nordfront, eingezogenem Chor und flacher Apsis. Die Einweihung fand am Michaeli-Sonntag des Jahres 1850 statt.
Das gewölbte Emporenjoch mit mächtigen Stützmauern, die den Turm tragen, wirkt wie eine Vorhalle, die die hohe, halbrund geschlossene Öffnung gegen das Schiff zu durch eine Glaswand abtrennt. Die weitgespannten Gewölbe des Schiffes wurden 1949 durch bemerkenswerte Fresken des akad. Malers Hans Alexander Brunner aufgelockert.
Der Altarraum wird bestimmt durch den aufwendigen Tabernakel in Tempiettoform und das dahinterliegende Hochaltarbild, eine unsignierte Darstellung des hl. Michaels im Kampf mit dem Drachen. Der vergoldete Tabernakelaufsatz ist eine gute Bildhauerarbeit in „verspätetem Barock“ von einem Meister oder einer Werkstätte in Pöllau. Die beiden Seitenaltäre wiederholen Farben und Dekoration des Hochaltars in vereinfachter Form.
Die Kanzel wurde vom Großpetersdorfer Tischler Anton Tauss um 1850 gearbeitet und stellt ebenso wie das später erworbene Taufbecken (aus Wien) durch barocke Verzierungen einen Bezug zum Hochaltar her. Die Figuren der vier Evangelisten, wie auch die Verzierungen am Schalldeckel und die beiden Skulpturen links und rechts vom Hochaltar stammen von einem Meister aus Pöllau.
Zu den Glocken: Die älteste (Zügenglocke) stammt aus dem Jahre 1868, drei Glocken (gestimmt auf die Töne FIS, GIS und AIS) wurden 1948 geweiht. Im Jahre 1983 erhielt die Pfarre zwei weitere Glocken: die sogenannte „Papstglocke“ im Ton CIS (sie läutete als offizielle Glocke bei der Papstmesse im Donaupark in Wien) und die „Friedensglocke“ im Fon F. Die gesamte Pfarrkirche wurde in den Jahren 1998/1999 umfassend erneuert und für die Liturgie des 2. Vatikanischen Konzils konzipiert.