
Rückblick 2020
Ein- und Ausblick
Rückschau
Soviel gekämpft,
Siege und Niederlagen errungen.
Soviel gesucht,
Ziele und Sackgassen erreicht.
Soviel gehortet,
Gewinne und Verluste verzeichnet.
Soviel gefühlt,
Freude und Schmerz empfunden.
Soviel erlebt,
Gutes und Schlimmes erfahren.
Soviel Unruhe.
Nun endlich: Zeit zu ruhen.
(Gisela Baltes)
Ja, in diesem Jahr sorgte Corona immer wieder für unruhige Zeiten, das waren aber gleichzeitig auch Zeiten zum Nachdenken, zur Neuorientierung. Die Lockdowns haben es uns möglich gemacht, haben uns fast dazu gezwungen und tun es immer noch.
Ich habe das Jahr 2020 mit vielen guten Gedanken und Ideen begonnen und wollte den Fokus nach den bischöflichen Visitationen auf die Pastoral und Seelsorge legen.
Der Mensch denkt und Gott lenkt.
Plötzlich war alles ganz anders. Nichts von meinen Plänen und Visionen konnte ich umsetzen. Ein winzig kleines Virus hat sich in das wirtschaftliche und soziale, aber auch in das kirchliche Leben eingeschlichen und vor keinem Erdteil Halt gemacht. Diese weltweite Krise sehe ich als eine Chance und wir werden alle gestärkt daraus hervorgehen. Es ist, wie es ist und es wird sein, was ich daraus mache. In den vergangenen Monaten wurden wir auch in unserem Seelsorgeraum kreativ und haben verantwortungsvoll neue Wege gesucht, gefunden und beschritten. „Wege“ gibt Einblick in diese einsamen Wochen und Monate, in denen dennoch viel Gemeinsames entstehen konnte, vor allem auch auf medialem Weg. Es braucht anscheinend diese Grenzerfahrung, um den Mut aufzubringen, noch unentdeckte und ungewöhnliche Pfade zu beschreiten.
Die Zukunft des kirchlichen Lebens wird, so denke ich, in vielerlei Hinsicht einfacher, stiller und wohl auch bescheidener werden. Die Zukunft wird sich ändern. Und wir uns mit ihr.
Brechen wir nun gemeinsam voller Hoffnung und Zuversicht in ein neues Jahr auf!
Lassen wir uns von dem Licht des menschgewordenen Gottessohnes den Weg weisen, der noch verborgen vor uns liegt und vertrauen wir voll und ganz Gottes Zusage:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir.“ (Jes 41,10)
Aber zuvor möchte ich am Ende dieses Jahres allen ein herzliches Vergelt´s Gott sagen, die sich – in welcher Form auch immer – selbstlos und bedingungslos zum Wohle ihrer Mitmenschen eingesetzt haben und somit christliche Nächstenliebe gelebt haben.
Ich sagte zu dem Engel,
der an der Pforte des neuen Jahres stand:
Gib mir ein Licht, damit ich sicheren Fußes
Der Ungewissheit entgegengehen kann!
Aber er antwortete:
Gehe nur hin in die Dunkelheit und
Lege deine Hand in die Hand Gottes!
Das ist besser ein Licht und
sicherer als ein bekannter Weg.
(Eine chinesische Christin)
Seelsorger Sebastian